Frühkindliche Reflexe
Auswirkung frühkindlicher Reflexe auf Verhalten, Lernen und Gesundheit
Was ist ein Reflex? Ganz allgemein gesprochen ist ein Reflex eine Reaktion auf einen bestimmten Reiz. Dieser Reiz kann – so schreibt Dr. Svetlana Masgutova – von außen zugeführt werden z.B. durch Lärm, Licht, Berührung, Geruch oder von innen ausgelöst werden durch Veränderung der chemischen Zusammensetzung des Blutes, Reizung der inneren Organe. Als Reaktion auf den Reiz werden Muskeln aktiviert, die eine Bewegung bewirken oder eine Drüsensekretion auslösen.
Frühkindliche Reflexe sind automatische, stereotypische Bewegungsabläufe, die vom Hirnstamm gelenkt und ohne Beteiligung des Kortex ausgeführt werden. Diese Reflexe sollen eine unmittelbare Reaktion auf die Veränderung der Umgebung sicherstellen, denn das Neugeborene ist noch nicht in der Lage, willkürlich darauf zu reagieren.
Die Reflexe sind grundlegend für das Überleben des Babys in den ersten Lebenswochen und bilden ein rudimentäres Training für viele spätere willensgesteuerte Fertigkeiten. Allerdings sollten die frühkindlichen Reflexe nur eine begrenzte Lebensdauer haben, sobald sie ihre Aufgabe erfüllt haben und dem Baby geholfen haben, die ersten riskanten Lebensmonate zu überleben, sollten sie durch höhere Zentren des Gehirns gehemmt oder kontrolliert werden. Bleiben diese frühkindlichen Reflexe jedoch nach dem sechsten bis zwölften Lebensmonat aktiv, so werden sie als abweichend eingestuft, das Vorhandensein der Reflexe weist dann auf eine strukturelle Schwäche oder Unterentwicklung innerhalb des zentralen Nervensystems hin.
Bei der Geburt ist der Kortex (=Hirnrinde) noch nicht vernetzt, so dass das Neugeborene nur mit Reflexbewegungen, d.h. unwillkürlichen Reaktionen, spontan auf einen Stimulus reagieren kann. Jeder Reflex ist in der normalen Entwicklung des Zentralen Nervensystems vorprogrammiert und jeder von ihnen hat zu einem bestimmten Zeitpunkt eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Ist die Aufgabe abgeschlossen, kann sich der darauffolgende Reflex herausbilden, er die Weiterentwicklung des Nervensystems weiter vorantreibt. Mit der Entwicklung wird der vorherige abgebaut.
Es gibt verschiedene Reflexe (Reflexe im Uterus, Reflexe nach der Geburt).
Reflexe, die im Uterus entstehen, während der Geburt präsent sind und dort ihren Einsatz finden. Sally Goddard und Peter Blythe bezeichnen diese als frühkindliche Reflexe.
(Buch: „Greifen und Begreifen“).
„Die Natur scheint es so eingerichtet zu haben, dass sie die Tür hinter dem einen Reflex schließt, indem sie die Tür zum nächsten öffnet“.
Wie können wir helfen bei neurologischer Entwicklungsverzögerung?
- erkennen, welcher Reflex noch aktiv ist
- entscheiden, auf welcher Ebene interveniert werden soll/kann
- Hilfsmaßnahmen bei fortbestehenden Reflexen erarbeiten z.B. durch taktile Stimulation, Gleichgewichtstraining etc.
- Ergänzungshilfen wie Bachblüten zur leichteren Integration auf allen Ebenen (z.B. auf emotionaler Ebene)
Mithilfe der Kinesiologie kann festgestellt werden, welche Reflexe noch nicht gehemmt sind und werden dann dementsprechend balanciert.